Wertschätzung ist kein Kuschelfaktor, sondern eine notwendige Grundlage!
Diese Überschrift eines Artikels der Frankfurter Allgemeine Zeitung hat mich auf ein Thema gelenkt, das in unserer Arbeitswelt ein bedeutendes Problem für die Mitarbeiterzufriedenheit und Zugehörigkeit darstellt –mangelnde Wertschätzung am Arbeitsplatz.
Ich habe neulich auf LinkedIn eine Umfrage erstellt, weil mich interessiert hat, für wie viele Menschen in meinem Netzwerk Lob im Arbeitskontext wichtig ist. 89% haben dabei für „unerlässlich“ gestimmt. Ich finde das Resultat erstaunlich und habe mit weniger gerechnet. Nette Worte tun hin und wieder sicher gut, ich denke aber, dass ein langfristig unterstützendes und produktives Arbeitsumfeld viel mehr durch Wertschätzung geprägt wird, da es über die Anerkennung von Leistungen hinausgeht.
Die Neue Narrative hat in einem Beitrag auf den entscheidenden Unterschied zwischen Lob und Wertschätzung hingewiesen und ich finde, dass es sehr treffend formuliert ist: „Wertschätzung findet im Gegensatz zu Lob auf Augenhöhe statt. Mit Lob – wie in „Das hast du toll gemacht!“ – stellt sich die lobende Person über die gelobte.“
Eine Studie des wissenschaftlichen Instituts der AOK zeigt: Das Fehlen von Wertschätzung geht mit vermehrten Krankheitsfällen einher. Auch interessant: Wertschätzung erhöht laut einer Gallup-Studie die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung um 67%.
Man sollte sich also dringend die Frage stellen, wie man besser im Umgang mit seinen Mitarbeitenden wird. Bestandteile einer wertschätzenden Unternehmenskultur könnten z.B. sein
… 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐨𝐟𝐟𝐞𝐧𝐞 𝐊𝐨𝐦𝐦𝐮𝐧𝐢𝐤𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬𝐤𝐮𝐥𝐭𝐮𝐫 𝐳𝐮 𝐟ö𝐫𝐝𝐞𝐫𝐧. Diese bietet den Raum, um Meinungen, Ideen und Bedenken zu äußern. Dabei ist es wichtig, aktiv zuzuhören.
… 𝐀𝐧𝐞𝐫𝐤𝐞𝐧𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐤𝐨𝐧𝐬𝐭𝐚𝐧𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐛𝐞𝐫𝐞𝐜𝐡𝐞𝐧𝐛𝐚𝐫 𝐳𝐮 𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧. Es bringt nämlich nichts, wenn es eines der Ziele für das nächste Quartal ist und nur Mittel zum Zweck.
… 𝐝𝐢𝐞 𝐁𝐞𝐭𝐞𝐢𝐥𝐢𝐠𝐮𝐧𝐠 𝐯𝐨𝐧 𝐌𝐢𝐭𝐚𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐞𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐳𝐮 𝐟ö𝐫𝐝𝐞𝐫𝐧. Mitarbeiter:innen können das Gefühl bekommen, gehört zu werden, wenn sie aktiv an Entscheidungsprozessen beteiligt werden und ihre Meinung in die Gestaltung von Projekten oder Unternehmensrichtlinien einbringen können.
… 𝐖𝐞𝐫𝐭𝐬𝐜𝐡ä𝐭𝐳𝐮𝐧𝐠 𝐳𝐮 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐦 𝐳𝐞𝐧𝐭𝐫𝐚𝐥𝐞𝐧 𝐅𝐚𝐤𝐭𝐨𝐫 𝐢𝐦 𝐏𝐞𝐫𝐟𝐨𝐫𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 𝐑𝐞𝐯𝐢𝐞𝐰 𝐳𝐮 𝐦𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧.
… 𝐰𝐞𝐫𝐭𝐬𝐜𝐡ä𝐭𝐳𝐞𝐧𝐝𝐞𝐬 𝐅𝐞𝐞𝐝𝐛𝐚𝐜𝐤 𝐳𝐮 𝐠𝐞𝐛𝐞𝐧. Hier könnte man Leitfäden und Regeln an die Hand geben, wie Feedbackgespräche gestaltet werden sollten.
Wertschätzung ist also nicht nur ein Wort und ganz sicher kein „Kuschelfaktor“ für mich. Wertschätzung für die Teammitglieder ist unabdingbar für die Mitarbeiterzufriedenheit.