Stärkenorientierte Führung als Schlüssel zum Unternehmenserfolg

Als Kind gab ich Klavierkonzerte, heute rühre ich das Instrument nicht mehr an.
 
Mit 8 Jahren fand ich es beeindruckend, wenn andere Kinder in der Schule ein Instrument spielten. Es fiel mir danach nicht schwer, meine Eltern dazu zu überreden, mir auch ein Klavier zu kaufen und mich zu fördern. Ihnen lag schon immer viel an meiner Entwicklung, dafür bin ich echt dankbar.
 
Als ich dann anfing, merkte ich schnell, dass mir das Auswendiglernen von Noten und stundenlanges zuhause sitzen, gar nicht glücklich machte.
 
Da ich ein sehr ehrgeiziger Mensch bin, zog ich es trotzdem vier Jahre durch und wurde sogar recht gut darin. Erfüllung habe ich im Klavierspielen jedoch nie gefunden und es fiel mir auch echt nicht einfach, in so jungen Jahren Begeisterung für so komplexe Klavierstücke aufzubringen. Ich wollte mich viel lieber bewegen – den Fokus auf den Kampfsport und das Tanzen legen.
 
Mit dieser Erkenntnis verloren die Musik von Tschaikowsky und Bach den Zauber für mich und ich wollte aufhören.
 
Meine Eltern konnten das gar nicht nachvollziehen – schließlich ist so viel Geld in das Instrument und in die Privatstunden geflossen. Das hatte zur Folge, dass ich mich ein weiteres Jahr, demotiviert und vor allem frustriert, zum Unterricht schleppte.
 
Leider hat die Erfahrung dazu geführt, dass ich heute einen Bogen um das Instrument mache.
 
Wieso ich das erzähle?
 
Als ich über diese Erfahrung nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass wir auch im Job sehr häufig Aufgaben erledigen, die eigentlich gar nicht unseren Stärken entsprechen.
 
Zu Beginn meiner Berufslaufbahn war es auch so, dass ich mich mühevoll mit manchen Dingen herumgeschlagen habe. Mir fehlte die Erfahrung, um genau zu benennen, was ich eigentlich lieber machen würde.
 
Gleichzeitig hätte ich mir mehr Förderung gewünscht. Es hieß: „Da du darin nicht gut bist, solltest du dich mehr reinhängen.“
 
Das sehe ich gar nicht mehr so. Ich glaube fest daran, dass wir besonders dann erfolgreich sind, wenn wir uns auf das konzentrieren, worin unsere Stärken liegen.
 
Abgesehen von glücklicheren Mitarbeitenden profitieren aber auch Führungskräfte von stärkenbasierter Führung enorm, denn..

  • Mitarbeitende sind langfristig intrinsisch motiviert
  • Benötigen weniger Anleitung
  • Müssen nicht kritisiert werden, um gute Leistungen zu erbringen. Dadurch wird ihr selbstverantwortliches Handeln gestärkt.

Um die eigenen Stärken herauszufinden, kann ich übrigens jedem sehr das Clifton Strengths Assessment von Gallup empfehlen. Mich hat der Test sowohl beruflich als auch persönlich sehr vorangebracht!

Ich bin davon fest überzeugt: Stärkenorientierung im Job ist eng mit Erfolg verknüpft.Wenn wir es schaffen, unsere individuellen Stärken im Berufsalltag zu nutzen, anstatt uns mühevoll dem zu widmen, was uns schwerfällt, können wir sehr viel mehr erreichen.