Der gefährlichste Satz unserer Arbeitswelt: „Das haben wir immer schon so gemacht.“
Inmitten der rasanten Veränderungen unserer Arbeitswelt, von hybriden Arbeitsmodellen bis hin zu High-Speed Digitalisierungsvorhaben, fühlen wir uns manchmal wie an der Kasse, mit einer zu schnellen Kassiererin.
Die Geschwindigkeit nimmt zu und täglich werden neue Herausforderungen an Unternehmen gestellt. Um bestehen zu bleiben, sowohl im Wettbewerb als Unternehmen als auch als Individuum in der Arbeitswelt, ist eine Eigenschaft für jeden von uns besonders wichtig geworden:Die Anpassungsfähigkeit.
Anpassungsfähigkeit bedeutet, flexibel zu lernen und dieses Wissen auf verschiedene Situationen anzuwenden. Doch während sich die Welt weiterentwickelt, können vertraute Muster und Gewohnheiten zum Hindernis werden, und der Satz „Das haben wir schon immer so gemacht“ wird gerne zum Mantra.
Dieser Widerstand gegen Veränderungen blockiert oft jegliche Veränderungsvorhaben, sei es im beruflichen Umfeld oder bei privaten Gewohnheiten.
Aber warum ist das so?
Unsere Denkweisen und Überzeugungen beeinflussen, wie wir mit Veränderungen umgehen. Unter Stress neigen wir leider dazu, auf bekannte Muster zurückzugreifen – der Weg des geringsten Widerstands.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass wir Anpassungsfähigkeit wie einen Muskel trainieren können. Zen-Meister zeigen uns, wie das geht, und es ist besonders wichtig, dass wir unseren Glauben an vermeintlich „richtige Antworten“ loslassen und stattdessen lernen, einen sogenannten Anfängergeist zu entwickeln.
Ein Beispiel aus meinem privaten Leben: Meine Mutter hat in einem gemeinsamen Kochkurs erfahren, dass sie die Schneidetechnik seit 20 Jahren nicht richtig beherrscht. Anstatt ihre alten Muster zu überdenken, hält sie aber daran fest. Schließlich hat es bisher ja auch so funktioniert – ein klassischer Fall von Expertengeist. Ein Anfängergeist hingegen hilft uns dabei, viele Möglichkeiten zu sehen und anzunehmen, und uns letztendlich besser an unvorhergesehene Ereignisse anzupassen.
Jeder von uns kann diese Offenheit des Anfängergeists erlernen, indem wir unser Ego zurückstellen und eingestehen, dass wir nicht immer die beste, bewährte Antwort auf alle Fragen haben. Wenn wir uns für neue Perspektiven öffnen, können wir auch einfacher auf unvorhersehbare Veränderungen eingehen.
Die Arbeit an unserem Mindset hilft uns dabei, uns fit für die Zukunft zu machen, anstatt in alten Mustern zu verharren. Das Geheimrezept für den Anfängergeist ist dabei die Selbstreflexion.